Die Hochschule Biberach (HBC) hat federführend im Verbund mit über 20 Unternehmen, Verbänden und Institutionen an der Förderlinie „Aufbau von Weiterbildungsverbünden“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) beteiligt – mit Erfolg: Das Biberacher Konzept „BauenMorgen“ zählt zu den 13 bundesweit ausgewählten förderungswürdigen Projekten. Damit erhält die Hochschule für den Verbund ab April kommenden Jahres 950 000 € über einen Zeitraum von drei Jahren und ist eines von zwei geförderten Projekten in Süddeutschland.
„Wir freuen uns sehr, dass unsere gemeinsame Idee ausgewählt wurde und wir einen Weiterbildungsverbund für die Baubranche initiieren können, von dem alle profitieren“, so Jens Winter, Prorektor für Lebenslanges Lernen und Internationalisierung an der Hochschule Biberach.
Jennifer Blank
Ziel des Vorhabens ist es, einen Weiterbildungsverbund in Baden-Württemberg für die Baubranche zu initiieren, der nicht nur Weiterbildungsbedarfe etwa für Digitalisierung oder Nachhaltigkeit strukturiert und aufbaut, sondern auch Beratungsstrukturen und -kompetenzen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Weiterbildung aus- und aufbaut. Entsprechend bedarf es im Projekt verschiedener Perspektiven, die u. a. über den Verband der Bauwirtschaft mit seiner Bildungsakademie, das Bildungszentrum Holzbau Baden-Württemberg, die Agentur für Arbeit und die Akademie der Hochschule Biberach eingebracht werden. An der HBC selbst bildet das Institut für Bildungstransfer (IBiT) gemeinsam mit Jens Winter den Dreh- und Angelpunkt für den Weiterbildungsverbund. Die Akteure der Bauwirtschaft sollen so in die Lage versetzt werden, den sich abzeichnenden Strukturwandel aktiv zu gestalten.
Winter und sein Team planen moderne Weiterbildungsformate wie beispielsweise Transfer über Köpfe durch Hospitationen, Training-on-the-Job oder MentorInnenprogramme. Die Angebote sollen ein gesamtheitliches Verständnis des Bauens fördern, auch für die Tätigkeiten der jeweils anderen am Bau Beteiligten, sodass in den Verbund nicht nur Gebäudeplaner, Bauunternehmen und technische Gebäudeausstatter, sondern auch Auftraggeber und Gebäudenutzer eingebunden sind. Damit wird „BauenMorgen“ wichtige Impulse für die Fort- und Weiterbildung geben, aber auch die handwerkliche, technische und kaufmännische Ausbildung sowie das akademische Studium geben. „So können wir die derzeitigen und zukünftigen Akteure der Bauwirtschaften für ihren Berufsalltag qualifizieren und die Erkenntnisse aus unserer Region auf andere übertragen und damit zukunftsweisende Denkanstöße für den Bildungssektor liefern“, erläutert Jens Winter.
Diese Idee hat die GutachterInnen überzeugt. „BauenMorgen“ wurde als einer von 13 Weiterbildungsverbünde prämiert, die „Betriebe dabei unterstützen, ihr Fachkräftepotenzial zu sichern und ArbeitnehmerInnen auf veränderte berufliche Anforderungen vorzubereiten“, so das BMAS in einer Pressemitteilung. Mit dem Bundesprogramm „Aufbau von Weiterbildungsverbünden" setzt das BMAS eine zentrale Vereinbarung aus der Nationalen Weiterbildungsstrategie um. Ziel ist, die Teilnahme von kleinen und mittleren Unternehmen an Weiterbildungen zu steigern und regionale Wirtschafts- und Innovationsnetzwerke zu stärken.
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