Vor 25 Jahren – zum Wintersemester 1998/99 startete – an der Hochschule Biberach (HBC) das Studium Gebäudeklimatik, heute bekannt unter der Bezeichnung Energie-Ingenieurwesen. Anlässlich dieses Jubiläums stellen wir in den kommenden Monaten Absolvent*innen und ihre Motivationen, Erfahrungen und Erfolge vor.

Daniel Angele, 46 Jahre, Vorstand in einem Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung

Mann im Porträt
Mann im Porträt

Welches Studium haben Sie an der HBC absolviert und in welchem zeitlichen Rahmen?

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich vor Architektur zu studieren, als ich im Frühjahr 1998 den Studieninformationstag an der HBC besuchte. Aber dann erlebte ich, wie enthusiastisch und voller Energie die Professoren Michael Haibel und Roland Koenigsdorff ihren neuen Studiengang vorstellten. Das hat mich überzeugt – und so habe ich im Oktober 1998 als einer von insgesamt 20 Studenten den Studiengang Gebäudetechnik /-klimatik begonnen.

Wie lauten Ihre beruflichen Stationen und in welcher Funktion sind Sie aktuell tätig?

Nach meinem Studium habe ich 2003 beim Ingenieurbüro Mayer in Ottobeuren mit der Simulation und Planung von raumlufttechnischen Anlagen und den Gewerken Heizung/Kälte begonnen.

Über die Jahre habe ich mich dann von der Projektleitung über das Projektmanagement zum Teamleiter entwickelt. Meine Projektschwerpunkte lagen dabei auf Forschungs- und Produktionsgebäuden namhafter Pharmakonzerne im In- und Ausland und dem öffentlichen Institutsbau. 2021 wurde ich schließlich in den Vorstand berufen und verantworte seither das Ressort Technik und Qualität.

Welchen Beitrag leisten Sie in Ihrem Job für das Gelingen der Energiewende?

Viele unserer Kunden haben schon lange ambitionierte Ziele in der Umsetzung energieeffizienter Anlagen und Gebäude. Die starken und spürbaren Impulse des Weltwirtschaftsforums 2019 in Davos mit dem Auftritt von Greta Thunberg und zuletzt auch der Beginn des Ukrainekriegs 2022 führten schließlich dazu, dass viele Konzerne diese Ziele nochmals nachgeschärft haben.

Durch unsere Planungserfahrung in hoch technologisierten Gebäuden und dem gängigen Einsatz von Simulationen helfen wir unseren Kunden bei der Entscheidung für die technisch richtige Lösung. Wir versuchen dabei die unterschiedlichen Energieflüsse eines Gebäudes zu erfassen und sinnvoll und effizient miteinander zu koppeln. Dabei verlieren wir nie den Blick auf eine wartungs- und betriebsfreundliche Planung, was aus meiner Sicht ebenso einen großen Beitrag zu einem nachhaltigen Gebäudebetrieb leistet. Zudem haben wir im letzten Jahr ein internes „Energieaudit“ eingeführt, um unsere Projekte bei Fragen rund um die Energiewende und das Thema Nachhaltigkeit professionell zu unterstützen.

Was raten Sie jungen Menschen, die sich für ein Ingenieurstudium interessieren?

Die Gebäudetechnik und das Energiewesen werden in der Zukunft einen noch größeren Stellenwert als bislang gewinnen. Dabei wird die Digitalisierung und die Anwendung von künstlicher Intelligenz das Bauwesen prägen und sowohl neue Herausforderungen als auch neue Jobs schaffen. Die HBC hat hier gezeigt, dass sie zukünftige Trends erkennt und an die Hochschule bringt. Integrale Planung und Energieeffizienzhaus waren schon in meinem Studium vor rund 25 Jahren gelehrte Philosophie. In meinen ersten Berufsjahren war das aber für viele Architekten und Ingenieure noch ein Fremdwort. Heute spricht jeder davon, als wenn es alltäglich wäre. Die Studieninhalte der HBC waren also schon damals ihrer Zeit voraus; davon profitiere ich noch heute.

Bitte ergänzen Sie: „Mein Studium an der HBC war….“

… wegweisend für mein Leben. Ich denke noch heute gerne an die Zeit an der HBC zurück. Der Umgang mit meinen Kommilitonen und den Dozenten war sehr angenehm und freundschaftlich.